Mobile Learning

Mobile Learning

So funktioniert’s im Unternehmen

Klassenzimmer, Hörsäle, Bibliotheken, Seminarräume ... Alles Orte, mit denen man eines verbindet: Hier wird gelernt. Beim Gedanken an einen Bus, ein Wartezimmer, eine Parkbank oder ein Café taucht „Lernen“ wahrscheinlich nicht direkt vor dem inneren Auge auf. Dabei kann es an diesen Orten ganz genauso erfolgen.

Mobiles Lernen – Lernen to go

Mobiles Lernen (auch als Mobile Learning oder M-Learning bekannt) beschreibt ein Lernen, das „mobil“ geschieht. Sie hören im Bus auf dem Weg zur Arbeit den Podcast Ihres Lieblingsmagazins? Das gilt als mobiles Lernen. Sie versuchen Ihre Freund:innen in der Quiz-App zu besiegen, während Sie bei Ihrer Zahnärztin warten? Auch hier lernen Sie mobil.

Die Hürden, um das zu tun, sind nicht groß: Um auf Lerninhalte zugreifen zu können, benötigen Sie ein mobiles Endgerät – ein Smartphone, Tablet oder einen Laptop. Außerdem wird in den meisten Fällen eine Internetverbindung benötigt, um Zugang zu redaktionellen Inhalten, Audio- oder Videodateien oder Apps zu haben. Das ist übrigens auch der Grund dafür, weshalb Mobiles Lernen als Teilbereich des Digitales Training angesehen wird. Beide Begriffe kamen um das Jahr 2000 herum auf.

Die Vorteile von Mobile Learning

Sie sind zum ersten Mal mit Ihrem neuen Rennrad unterwegs, fahren durch ein Schlagloch und Ihr Vorderreifen platzt. Und nun? Sie haben zwar einen Ersatzschlauch dabei und wissen in der Theorie, was Sie damit machen müssen. Doch wie wechselt man den Schlauch nun tatsächlich aus? Vermutlich haben Sie in dieser Situation kein Buch dabei, das Ihnen die Arbeitsschritte erklärt. Doch Sie haben Ihr Smartphone parat! Eine kurze Anfrage in der Suchmaschine Ihres Vertrauens, schon haben Sie eine detaillierte Anleitung in einem Rad-Magazin zur Hand oder sehen sich ein Tutorial bei YouTube darüber an.

Mobiles Lernen funktioniert immer und überall. Wenn Sie Lust darauf haben und einfach nur Wissen „konsumieren“ möchten, beispielsweise einen Podcast, oder wenn Sie – wie in unserem Rennrad-Beispiel – akut etwas herausfinden wollen. Um zu lernen, müssen Sie sich beim Mobile Learning nicht an einen bestimmten Ort begeben oder auf bestimmte Personen (Lehrpersonal und andere Lernende) warten. Sie können – zumindest im privaten Kontext – zudem selbst entscheiden, was Sie gerade lernen möchten.

Die Vorteile auf einen Blick

  • Lernende sind selbstbestimmt, was die Zeit und den Ort des Lernens angeht.
  • Sie bestimmen ihr eigenes Lerntempo.
  • Stellen sie einen Lernbedarf fest, können Lernende diesen einfach selbst decken.
  • Lernende suchen sich selbst ihre Lerninhalte aus.

Infografik Mobiles Lernen

Mobiles Lernen im Unternehmen

Diese informelle Art des Lernens, für die Mobile Learning heute in den meisten Fällen steht, lässt sich auch im beruflichen Kontext sinnvoll nutzen. So können Unternehmen ihren Mitarbeiter:innen beispielsweise Inhalte zur Verfügung stellen, die diese in Arbeitszusammenhängen situativ als Nachschlagewerk verwenden oder mithilfe derer sie ihren Wissenschatz erweitern können. Zwei Beispiele:

  • Um in der Beratung mit Endkund:innen die richtigen Fachbegriffe und Hintergrundwissen parat zu haben, stellt ein Arbeitgeber seinen Mitarbeiter:innen ein digitales Lexikon und kurze Lernvideos zur Verfügung. Sie haben das Gerät immer zur Hand und können auch im Kund:innengespräch darauf zugreifen, um eine bestmögliche Beratung zu gewährleisten.

  • Um Wissen, das bereits in formellen (Online-)Trainingsformaten erworben wurde, zu festigen, entwickelt ein Unternehmen eine Mobile-App für seine Mitarbeiter:innen. Hier können sie für ihre Arbeit relevantes Wissen spielerisch in einem Quiz überprüfen und sich gleichzeitig mit Kolleg:innen messen. Ein derartiges Projekt haben wir mit der Quiz-App TEF360 mit unserem Kunden Telefónica Deutschland realisiert.

Mobiles Lernen als Ersatz für Präsenz- oder Online-Trainings?

Die bisher genannten Beispiele für Mobiles Lernen im Unternehmen definieren sich vor allem durch eine Gemeinsamkeit: Die Lernenden greifen freiwillig und nach Bedarf darauf zu und ergänzen durch die mobilen Lerninhalte bestehendes Wissen. Doch kann Mobile Learning tatsächlich als Ersatz für konventionelle Präsenz- oder Online-Trainings eingesetzt werden? Können neue und auch komplexere Inhalte vermittelt werden, ohne einen Qualitätsverlust im Vergleich zu formellen Lernangeboten in Kauf zu nehmen?

Sagen wir so: Es hängt von den zu vermittelnden Inhalten und der Zielgruppe des Lernangebots ab. Es lassen sich Web Based Trainings (WBT) in Smartphone- oder Tablet-optimiertem Format erstellen. Häufig sind die WBTs, die heute entwickelt werden, ohnehin responsiv, so dass sie sowohl auf einem größeren Computer-Bildschirm als auch auf einem mobilen Endgerät funktionieren. Auch an Online-Seminaren kann problemlos über ein Smartphone teilgenommen werden. Jedoch ist der Lernkomfort durch den meist kleineren Bildschirm und das häufig „wackelige“ Gerät ein Faktor, der beachtet werden sollte.

Damit Lerneinheiten auch im mobilen Netz funktionieren, sollten diese kürzer und Dateien kleiner sein als beim „stationären“ Lernen. Bei der Konzeption muss zudem beachtet werden, dass Fotos, Grafiken oder Videos auch auf kleinen Bildschirmen gut erkennbar sind. Nicht in allen Fällen ist das jedoch möglich. Die geringe Bildschirmgröße mobiler Endgeräte ist demnach ein einschränkender Faktor beim Mobilen Lernen. Dies bezieht sich übrigens nicht nur auf den Inhalt. Es empfiehlt sich auch die Zielgruppe und ihre Bedürfnisse in den Blick zu nehmen, denn das Lernen am Smartphone ist zum Beispiel nicht für jede Altersgruppe komfortabel.

Zu Bedenken ist beim Mobilen Lernen zudem, dass dieses – Sie wissen es bereits – überall stattfinden kann und darf. Geht es jedoch darum, dass Mitarbeiter:innen wichtige und diskrete Inhalte lernen, zum Beispiel neue Compliance Regelungen oder sonstige Interna, benötigen sie dafür nicht nur Zeit und Ruhe. Es ist auch wichtig sicherzustellen, dass es diskret geschieht und die:der Sitznachbar:in in der Bahn nicht mitliest.

Letztlich entscheiden die Rahmenbedingungen, die Zielgruppe aber auch die Lernziele darüber, ob sich Mobile Learning für den Einsatz im Unternehmen eignet oder nicht. Wird es als Ergänzung zum bestehenden Aus- und Weiterbildungsangebot genutzt oder gelingt es sogar, verpflichtende Lerninhalte darüber zu vermitteln? Wir bei BREUER+NOHR haben beides bereits für unsere Kund:innen umgesetzt. Gerne gehen wir auch mit Ihnen darüber ins Gespräch, wie Mobiles Lernen bei Ihnen aussehen könnte.

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