Ein Hund im Büro

Ein Hund im Büro

Die Vorteile von Hunden am Arbeitsplatz

In über zehn Millionen Haushalten in Deutschland lebt ein Hund, Tendenz steigend. Während sich Katzen, so das Klischee, freuen, wenn ihnen ihr Mensch tagsüber ihre Ruhe gönnt, bleiben Hunde ungern acht Stunden oder länger allein. Der zeitliche Aufwand, den ein Hund mit sich bringt, ist ein beachtenswerter Faktor. Ein Hund „kostet“ nicht nur Zeit, er verdient sie auch. Doch was tun mit dem Hund, wenn man im Büro ist? Mitbringen, sofern es ein „Ja“ der Geschäftsführung gibt!

Während ich diesen Artikel schreibe, liegt meine zwölfjährige Hündin Vivie unter meinem Schreibtisch, an ihrem Platz zwischen Tischbeinen und Kabeln, schön nah an der Heizung. Zugegeben, sie ist mittlerweile altersbedingt deutlich ruhiger geworden, doch selbst als sie noch jung war und ihr Bewegungsdrang ausgeprägter, schlief sie gut und gerne mehrere Stunden am Stück unter meinem Schreibtisch, während ich ganz normal meiner Arbeit nachging. Sie ist zufrieden, dass sie dabei sein darf, und ich habe immer einen Grund, über den Mittag eine Pause einzulegen, um mich an der frischen Luft zu bewegen.

Mittagspause mit Hunderunde

Den Hund ins Büro mitzubringen hat nicht nur organisatorische Vorteile. Es ist nachgewiesenermaßen gesünder, mehrere Pausen am Tag zu machen, insbesondere wenn man sie zur Bewegung nutzt. Auch die Produktivität wird dadurch gesteigert. Mit Hund gibt es die Option, die Pause hinterm Rechner zu verbringen gar nicht – der Spaziergang in der Mittagspause wird zur Selbstverständlichkeit.

Der Gang an die frische Luft eignet sich nicht nur für die Mittagspause, auch für Meetings oder Gruppenarbeiten im Rahmen eines Workshops ist die Hunderunde perfekt. Für jede Besprechung, die keinen Laptop oder Notizbuch benötigt, ist der Spaziergang oft eine bereichernde Alternative zum Sit-in am Besprechungstisch. Denn wenn der Körper in Bewegung ist, kommt auch der Geist in Schwung. Man kann buchstäblich freier sprechen und kommt auf andere Gedanken und gute Ideen. Das funktioniert natürlich auch ohne Hund!

Beruhigende Wirkung für positive Effekte im Team

Die außergewöhnlichen Fähigkeiten von Hunden werden im Einsatz als Assistenzhund, beispielsweise für blinde oder körperlich eingeschränkte Menschen, seit langer Zeit genutzt. Was weniger bekannt ist, ist der positive Einfluss eines Hundes auf die Stimmung von Menschen. Die Tiere können Patient:innen mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen in vielerlei Hinsicht helfen. Von (gut sozialisierten, erzogenen) Hunden geht eine beruhigende, erheiternde Energie aus. Studien zufolge kann die Anwesenheit eines Hundes in einem Büro, oder beispielsweise auch einem Klassenzimmer, die Stimmung und das Wohlempfinden aller Anwesenden deutlich verbessern.

Meine persönliche Erfahrung bestätigt das: Wenn ich sehe, wie mein Hund zu meinen Füßen schläft oder mich friedlich ansieht, beruhige ich mich automatisch, auch wenn mich zuvor etwas geärgert hat. Und spätestens, wenn von unterm Schreibtisch ein Schnarchen zu hören ist, schmunzeln auch die Kolleg:innen.

Ein klares Ja zu Büro- und Agenturhunden. Mit Regeln!

Für Unternehmen stellt sich die generelle Frage, ob Hunde im Büro zugelassen werden sollten. Es gibt Betriebe, in denen dies per Gesetz verboten ist, beispielsweise aus hygienischen Gründen. Doch wenn prinzipiell nichts dagegenspricht, spricht doch nichts dagegen – oder?

Klare Regeln sind wichtig: Der:die Besitzer:in hat zu jeder Zeit die Verantwortung. Der Hund streunt nicht durch die Gegend. Küche und Toiletten sind tabu. Besprechungen, insbesondere Kundentermine, finden ohne Hund statt. Bellende Hunde sind schwierig – das Tier darf weder für den:die Besitzer:in noch für die Kolleg:innen eine permanente Ablenkung darstellen. In manchen Betrieben gibt es beispielsweise eine Dreierregel: Wenn der Hund drei Mal bellt (ohne berechtigten Grund), darf er nicht mehr mitgebracht werden. Zudem sollte der Hund keine Geruchsbelästigung sein. Wenn mehrere Hunde im Büro sind, muss sichergestellt werden, dass sich die Tiere verstehen und für alle dieselben Regeln gelten. Wichtig ist außerdem, auf Allergiker:innen und Menschen mit ausgeprägter Angst vor Hunden Rücksicht zu nehmen.

Bürohunde sind ein Plus für die Stimmung im Kollegium

Für Arbeitnehmer:innen mit Hund ist die Versorgung ihres geliebten Vierbeiners ein wichtiger Faktor. Mittlerweile steht sogar in Stellenanzeigen oft dabei, dass Hunde toleriert werden, weil dies ein ausschlaggebendes Pro-Argument für ein Arbeitsverhältnis sein kann. Denn eine professionelle Hundebetreuung ist nicht nur teuer: Für Hundebesitzer:innen ist es oft ein gutes Zeichen, wenn Menschen – und so auch der:die Arbeitsgeber:in – Hunde willkommen heißen. Dies zahlt auf das eigene „Wohlfühl-Konto“ ein und wirkt sich positiv auf die Work-Life-Balance aus. Statistiken zeigen auch, dass in Betrieben mit Bürohunden, weniger Burn-Out-Fälle vorkommen.

Für die Hundebesitzer:innen, das Miteinander im Büro und für den Hund ist die Anwesenheit von Bürohunden ein Gewinn. Auch wenn nicht jede:r ein Hundefan ist, ein Problem sieht kaum jemand in einem ruhigen, friedlichen Bürogenossen. Ich hatte meinen Hund von Anfang an mit dabei. Wir haben auch schon unseren Arbeitsort gemeinsam gewechselt. Doch eigentlich hat sich nichts verändert: Sie schläft, während ich am Tisch sitze und arbeite und in der Pause gehen wir gemeinsam spazieren.

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