Den Output von KI-Chatbots optimieren & individualisieren

Den Output von KI-Chatbots optimieren & individualisieren

Schnell ans Ziel durch geschicktes Prompting

Willkommen zu Teil zwei unserer Serie zur effizienten Nutzung von KI-Chatbots wie ChatGPT, Gemini und Co. Hier möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie gezieltes Prompting und Möglichkeiten der Individualisierung nutzen, um noch mehr aus der digitalen Assistenz herauszuholen. Wir haben fünf erprobte Methoden zusammengestellt, die Ihnen helfen, mit Ihren Prompts für KI-Chatbots ins Schwarze zu treffen und schnell ans Ziel zu gelangen.

So verstehen KI-Chatbots, was Sie benötigen

1. Klare, direkte Anweisungen

Chatbots können (noch) nicht zwischen den Zeilen lesen – gute Ergebnisse erhalten Sie also, indem Sie eindeutige und präzise Prompts schreiben. Machen Sie deutlich, was Sie brauchen („Fasse den folgenden Zeitungsartikel in drei Sätzen zusammen.“) und was nicht („Verwende keine Aufzählungen.“). Wenn Sie mit dem Ergebnis unzufrieden sind, formulieren Sie auch Ihre Kritik möglichst konkret, sodass der Chatbot im nächsten Versuch an den richtigen Stellschrauben drehen kann.

2. Chained Prompting

Bei KI-Chatbots hat sich das sogenannte Chained Prompting bewährt, zu Deutsch „Kettenaufforderungen“: Sie liefern Ihren Input häppchenweise und in einer sinnvollen Reihenfolge. Lassen Sie ChatGPT zum Beispiel erst Ideen für eine Präsentation sammeln, dann den groben Aufbau erstellen, anschließend die Folienüberschriften und zum Schluss die einzelnen Inhalte schreiben. So lenken Sie die KI sicher in die von Ihnen gewünschte Richtung.

3. Beispielantworten

Oft liefern KI-Chatbots Ihnen genau die Informationen, die Sie benötigen – doch der Textstil oder die Formatierung stimmt noch nicht, weshalb Sie nachjustieren müssen. Wenn Sie ChatGPT von vornherein ein Beispiel an die Hand geben, sozusagen eine Teillösung der Aufgabe, weiß die KI genau, was zu tun ist. Ein solcher Prompt lautet etwa „Gib mir fünf Vorschläge für [Thema], und zwar in diesem Stil: [Beispiel]“. Bei komplexeren Anweisungen kann es sinnvoll sein, den Chatbot mit mehreren Beispielantworten zu füttern, bevor er selbst loslegen darf.

4. Perspektivwechsel

Kreativ zu sein bedeutet, die gewohnten Pfade zu verlassen – nicht unbedingt die Stärke von KI-Chatbots. Doch wenn Sie eine bestimmte Rolle vorgeben, in die der Bot schlüpfen soll, erhalten Sie eine andere Sichtweise und durchaus kreative Ideen zu einem Thema. Sie können den Chatbot eine ganze Reihe von Perspektiven einnehmen lassen und sich mit Unterstützung der KI in kritisches und optimistisches, emotionales und analytisches Denken hineinversetzen. Prompten Sie etwa: „Wie kann ich mit [Thema] umgehen? Wende die ‚Six Thinking Hats‘-Methode an.“ oder „Betrachte [Thema] aus der Sicht von Unternehmen, Arbeitnehmer:innen und Kundschaft.“

5. Kontext ist King

Genau wie uns Menschen hilft es der KI zu wissen, mit wem sie es zu tun hat und was von ihr erwartet wird. Über einen Klick auf Ihren Benutzernamen links unten im ChatGPT-Fenster gelangen Sie zu den Custom Instructions, mit denen Sie dem Chatbot übergeordnete Informationen zur Verfügung stellen können, die er in allen zukünftigen Chats berücksichtigt. So lassen Sie ChatGPT einzelne Branchen in den Fokus nehmen, spezifische Formatierungsrichtlinien einhalten, ein bestimmtes Vokabular verwenden, auf Redundanzen verzichten und vieles mehr. Bei Gemini von Google wird es hierzu bald eine ähnliche Funktion geben, voraussichtlich unter dem Namen „Memory“. Der kostenpflichtige KI-Chatbot Jasper setzt besonders stark auf zielgruppen- und markenspezifisches Prompting, man kann dort zum Beispiel einen detaillierten Styleguide hinterlegen.

Probieren Sie diese Strategien aus, um Ihre Interaktionen mit Chatbots zu optimieren und der KI individuell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Ergebnisse zu entlocken. Wenn Sie noch tiefer in die Chatbot-Nutzung einsteigen möchten, dürfen Sie gespannt sein auf unseren nächsten Artikel – darin stellen wir die wichtigen Themen Datenschutz und Urheberrechte in den Mittelpunkt. Auch lesenswert: Im ersten Artikel dieser Serie haben wir fünf grundlegende Tipps für den sicheren und effizienten Einsatz von KI-Chatbots geliefert – mit Unterstützung von ChatGPT höchstpersönlich.

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